Moin Moin,
die Idee, einmal wieder echte Bilder in der Hand zu haben und sie nicht nur auf dem PC Monitor, dem Smartphone oder dem Tablet anzuschauen, finde ich doch sehr charmant.
Um dies zu erreichen, kann man seine digitalen Bilder natürlich einerseits entwickeln lassen…oder…, oder man kauft sich einen kleinen Drucker, der sich über Bluetooth mit dem Smartphone verbindet. Eben solch ein Drucker ist der ZIP von Polaroid, der mir freundlicherweise für diesen Test zur Verfügung gestellt wurde.
Lieferumfang:
- Polaroid ZIP
- Kurzanleitung
- microUSB Ladekabel (kein Netzstecker)
- 10 Blatt Zink Papier
Technische Daten:
- Maße: 11,9 x 7,4 x 2,3 cm
- Gewicht: 186 Gramm
- fest eingebauter 500 mAh Lithium-Polymer Akku
- Zink Drucktechnik
- Bluetooth & NFC
- für iOS und Android (leider wohl nicht für Windows Phone)
Akku:
Über den Akku des Gerätes kann ich so eigentlich gar nicht viel schreiben. Als er bei mir ankam, habe ich ihn einmal geladen und jetzt nach zehn ausgedruckten Bildern kann man das Gerät immer noch benutzen. Laut Anleitung soll man wohl 25 Seiten drucken können, bevor man den Akku nachladen muss. Ich denke, dies wird so stimmen. Und ich finde diese Leistung für solch ein kleines und mobiles Gerät durchaus in Ordnung.
Über das Gerät:
Grundsätzlich kann man sagen, der Polaroid ZIP ist echt schick: einmal wegen der kleine Größe, aber auch das Gehäuse (Kunststoff) aus schwarzem Klavierlack und die an zwei Stellen angebrachten farbigen Aufkleber tragen ihr übriges dazu bei. Auf der Oberseite des Gerätes, übrigens ist dies auch der Deckel, den man entfernen kann, um das Papier einzulegen, ist der Polaroid Schriftzug angebracht. An der Vorderseite ist der Schlitz, aus dem die Ausdrucke kommen. An der linken Seite findet man den Power Button, den man einfach etwas länger gedrückt halten muss, um den Drucker an- oder eben auszuschalten. An der hinteren Seite findet man einen kleinen Reset Knopf, eine LED (die anzeigt, ob das Gerät geladen wird) und den microUSB Anschluss.
Sonst gibt es keine Knöpfe an dem Drucker.
Die Verbindung zwischen Drucker und Smartphone funktioniert ganz einfach via Bluetooth. Habt ihr ein Android Smartphone, dann könnt ihr NFC zur Kopplung nutzen. Unter iOS sucht ihr einfach in den Einstellungen nach dem entsprechenden Eintrag im Unterbereich Bluetooth und stellt die Verbindung mit dem Drucker her. Als Smartphones für diesen Test standen mir ein iPhone 6 mit iOS 8.3 und ein Oneplus One mit Oxygen OS, also Android 5.0.2, zur Verfügung.
Wo es beim iPhone und dem Drucker überhaupt keine Probleme gab, gab es leider umso mehr Probleme beim Oneplus One und dem Polaroid ZIP. Zwar konnte ich das Oneplus One via NFC wunderbar mit dem ZIP koppeln und auch die App ließ sich ohne Probleme aus dem PlayStore herunterladen. Allerdings ist mir die App jedesmal dann abgestürzt, wenn ich einen Druckauftrag gegeben habe. Dies ist ärgerlich und ich weiß jetzt nicht, ob es an der App, am Oneplus One oder an Android 5.0.2 liegt. Vielleicht auch eine Mischung aus beidem.
Mit dem iPhone 6 und iOS ging aber alles, wie gesagt, vollkommen ohne Probleme. Wo ich gerade über das Koppeln des Gerätes gesprochen habe, möchte ich ein paar Worte über die App verlieren. Natürlich kann ich hier nur, aus den oben erwähnten Gründen, über die iOS Variante schreiben. Wer sich die Screenshots der App im AppStore anschaut (ich verlinke beide Apps natürlich in diesem Test) der wird wissen, was ich meine, wenn ich sage, dass die App überhaupt so gar nicht iOS mäßig wirkt. Sie wirkt tatsächlich eher wie eine portierte Android App. Dies ist ja eigentlich gar nicht schlimm, stört aber doch den „Freund schöner Apps“ in mir.
Die App bietet euch mehrere Mögichkeiten zu entscheiden, was ihr tun wollt. Ihr könnt einfach schnell ein Foto drucken. Ihr könnt aber auch ein Bild vorher editieren, d.h. einen Filter drüber legen oder mit merkwürdig aussehenden Schnurrbärten und anderen Dingen euer Bild „verschönern“.
Ebenso gibt es einen Secret View Modus.
- The option to make edits private and only viewable using the app’s secret view mode. Secret view will print the original photo with an individual QR code that, when scanned, will reveal the final image complete with add-ons and creative effects.
Auch könnt ihr kleine Collagen erstellen und sogar Visitenkarten drucken.
Kleine Collagen trifft übrigens ein wichtiges Thema. Denn die Ausdrucke werden nur 5 x 7,5 cm groß. Um jetzt wirklich Spaß an Bildern zu haben, ist dies natürlich zu klein. Ohne Grund sind die Bilder, die man entwickeln lässt, eher mindestens 9 x 13 oder 10 x 15 groß.
Wenn nun die Qualität der Bilder wirklich ansprechend wäre, wäre dies ja aber noch zu verkraften.
Deshalb druckt er Ihre Fotos auf ZINK Fotopapier, das bei Hitzeeinwirkung einzigartige farbbildende Moleküle innerhalb der Papierschicht aktiviert.
Die Drucktechnik finde ich persönlich doch sehr faszinierend. Nur, wie erwähnt, können mich die Ergebnisse nicht überzeugen. Gelbe Blüten eines Rapsfeldes zeigten sich in Orange. Weiße Blüten zeigten sich auf dem Ausdruck im schönsten Rosa. Ich weiß nicht, ob dies am Drucker, oder an der Zink Technik liegt, aber so gehen die Bilder halt allerhöchstens in Ordnung. Halt kleine Schnappschüsse, die man sich mal schnell ausdruckt. Aber nichts, was einen dauerhaft erfreuen kann.
Fazit:
Und da wären wir beim Fazit angekommen. Der Polaroid ZIP kostet zur Zeit bei Amazon 139,99 Euro.
Das ist ein wirklich stolzer Preis für solch einen kleinen Drucker. Ist der Polaroid ZIP in meinen Augen diesen Preis wert? Leider „nein“ kann ich da nur sagen. Über die kleine Größe der Fotodrucke könnte ich ja noch hinwegsehen. Aber da die Qualität nun leider nicht wirklich überzeugt, kann ich nicht empfehlen, soviel Geld für diesen Drucker auszugeben. Auch muss man folgendes bedenken: Das Zink Papier für den Drucker ist nicht so billig; 50 Blatt kosten bei Amazon 28,99 Euro. Grob gerechnet macht das einen Preis von 0,57 Euro pro gedrucktem Bild. Und dies ist für das Ergebnis definitiv zuviel Geld.
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